Missstände und Versagen der staatlichen Kontrollen

Abgesehen davon, dass den Tieren in der Landwirtschaft die Würde und die Freiheit genommen werden, gehört bewusst zugefügte Tierquälerei zum Alltag in Schlachthäusern. Zahlreiche Bild- und Videoaufnahmen von Tierschützern belegen die gängige Praxis in Deutschland und gleichzeitig das Versagen der Behörden, den Tierschutz sicherstellen zu können. Tatsächlich offenbart sich sogar das Bild des aktiven "Wegschauens" beim Veterinäramt und anderen Kontrollinstanzen. Zu groß ist die Macht der Schlachtbetriebe. Doch anstatt gegen die Missstände vorzugehen, möchte die Politik stattdessen härtere Strafmaßnahmen gegen die Tierschützer verhängen.1

Kleinere Betriebe sind nicht besser

Die Tierindustrie spricht hier gerne von Einzelfällen und "schwarzen Schafen". Seit im Sommer 2020 die Missstände in den Großbetrieben offensichtlich wurden und nicht mehr von der Hand zu weisen waren, zeigt jeder auf die drei größten Schlachtbetriebe (Tönnies, Westfleisch und Vion), die knapp 60% der Schlachtungen in Deutschland durchführen.2

Doch die Aufdeckungen der Tierschützer belegen, dass es keine Einzelfälle sind und dass die Verstöße gegen geltendes Recht sowie Moral und Ethik keineswegs nur in den großen Schlachtbetrieben vorkommen. Ein Gegenmodell der kleineren Metzgereien und Landwirte ist oft die Gründung einer gemeinsamen Schlachterei in der Region.3 Diese genossenschaftlichen Betriebe sind jedoch oft schlecht ausgestattet und auch hier herrscht Stress, wodurch es im Alltag zu Fehlbetäubungen und Aggressionen gegen die Tiere kommt.4 Auch hier könnte man nun von "schwarzen Schafen" sprechen, doch auch diese Aufdeckungen häufen sich und fügen sich immer deutlicher zu einem großen Gesamtbild zusammen.

Quelle: SOKO Tierschutz e.V.

Leider ist dieses Video, welches die alltäglichen Zustände bei der Herstellung tierischer Lebensmittel zeigt, nicht für Jugendliche freigegeben und erfordert einen YouTube-Account. Alternativ kann das Video auch auf vimeo.com angesehen werden.