Artgerechte Tierhaltung kann es nicht geben

Es gibt ganz schlechte Haltungsformen und etwas bessere, die dann als ökologisch (Bio) bezeichnet werden. Betrachtet man die Unterschiede genauer, dann wird einem schnell klar, dass die etwas besseren Bedingungen niemals "artgerecht" genannt werden können.

Sehr spezielle Haltungsformen, wie etwas die Waldschweine, stellen eine absolute Ausnahme dar. Um beim Beispiel Schwein zu bleiben, so werden in Deutschland aktuell weniger als 0,6% der Tiere auf eine ökologische Weise gehalten. Die wesentlich selteneren Formen, wie die zuvor genannten Waldschweine, dürfte somit nicht einmal 0,1% ausmachen. Rind- und Kalbfleisch: 5% ökologisch; Milch: 3,4% ökologisch; Geflügelfleisch: 1,4% ökologisch; Eier: 11,5% ökologisch.1

Diese Zahlen zeigen, dass selbst das vernachlässigbare bisschen mehr Tierwohl, das durch die ökologische Haltungsform erreicht werden soll, eine ziemliche Ausnahme in Deutschland darstellt. Primär dient BIO der Tierindustrie, um den Verbraucher*innen ein besseres Gefühl beim Konsum tierischer Produkte zu suggerieren, und ist ein Teil der Marketing-Lüge.

Nichts an diesen Tieren ist noch natürlich

Unabhängig von der Haltungsform beginnt das Leben eines jeden Tieres in der Fleisch-, Milch und Eierindustrie mit der Zucht. Es ist eine Ausnahme, dass die Besamung der Muttertiere auf natürliche Art und Weise erfolgt. Absoluter Standard ist, dass die Tiere künstlich besamt werden. Die Hintergründe dafür sind oft wirtschaftlicher Natur: Man möchte die Tiere in bestimmte Richtungen züchten und auf diese Weise lassen sich oft höhere Erträge (z.B. höhere Anzahl von Ferkeln) erzielen. Dabei wird mit der genetischen Gesundheit der Tiere gepfuscht! So hat sich beispielsweise die Milchleistung einer Kuh in Deutschland im Vergleich zum Jahr 1950 fast vervierfacht und die Legeleistung einer Henne mehr als verdoppelt.1

Als Folge dieser Überzüchtung sind die Tiere anfälliger für Infektionskrankheiten, leiden unter verschiedenen Erkrankungen, Gelenkproblemen, Fehlstellungen und ihre Körper sind teilweise so deformiert, dass sie schlicht und ergreifend nicht überlebensfähig sind.2 So sterben beispielsweise in Deutschland 50.000 Hühner jeden Tag bereits in der Zuchtanlage, als Folge dieser Fehlzüchtungen.3

Neben der ethischen Frage ist die Züchtung auch ein großes Problem für die menschliche Gesundheit, denn die immungeschwächten Tiere, die eng an eng gedrängt in ihren eigenen Exkrementen neben den Kadavern von Artgenossen stehen, essen und trinken, sind eine Brutstätte für Zoonosen und künftige Pandemien.4

Einkalkulierte Verluste

Deutschland ist weltweit der drittgrößte Produzent für Schweinefleisch.1 Dass ein Land mit einer so kleinen Fläche mit den USA und China mithalten kann, ist den aktuell geltenden Tierschutzgesetzen zu verdanken. Diese lassen nämlich zu, dass die Tiere unter widrigsten Umständen gehalten werden. Dabei sind Verluste von über 20 Prozent einkalkuliert. So sterben jährlich über 13 Millionen Schweine noch bevor sie das Schlachtalter erreicht haben.5 Die Zucht- und Mastbetriebe dürfen sogenannte Nottötungen durchführen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Da die Aufzucht von Tieren, die schwach oder krank sind, ohne jedoch die Bedingungen für einer Nottötung zu erfüllen, unrentabel ist, werden diese Tiere einfach sich selbst überlassen und müssen leiden, bis die Voraussetzungen für ein Nottötung gegeben sind.

99,4%1 des deutschen Schweinefleisches stammen aus konventionellen Mastanlagen, wie sie im folgenden Video gezeigt werden. Es ist daher nahezu unmöglich, Schweinefleisch zu konsumieren, welches nicht zu den 20% einkalkulierten "Verlusten" führt.